Kissen für jeden Anlass
Eine Matratze und ein Lattenrost allein machen noch kein Bett. In den meisten Kulturen ist das Kopfkissen ein unverzichtbarer Bestandteil des Bettes. Die Auswahl an Kissen ist riesig. Die Suche nach dem richtigen Kopfkissen gleicht einer Kissenschlacht. In erster Linie sollte ein Kissen bequem sein, aber reicht das als Auswahlkriterium aus? Als Kopfstütze hat das Kissen eine wichtige Stützfunktion. Das richtige Kissen kann nicht nur Verspannungen vorbeugen, es kann unter Umständen sogar das Schnarchen reduzieren.
Kissen einstellen für die Seitenlage
Die Höhe des Kissens sollte sich an deiner Schulterbreite orientieren. Die Kopfkissenhöhe kannst du ganz einfach zu Hause ermitteln: Stelle dich seitlich locker mit der Schulter an eine Wand und messe den Abstand zwischen Kopf und Wand. Vom Messwert ziehst du grob die Zentimeter ab, die die Schulter in die Matratze einsinkt.
Kissen einstellen für die Rückenlage
Um die richtige Höhe zu ermitteln, stelle dich mit dem Rücken entspannt an eine Wand und schaue geradeaus. Der gemessene Abstand zwischen der Wand und deinem Hinterkopf ist die optimale Höhe des Kissens. Bei der Wahl der Größe des Kissens solltest du darauf achten, dass du nur mit dem Kopf und dem Nacken auf dem Kissen liegst, nicht aber mit den Schultern.
Für jede Lebenslage das richtige Kopfkissen
Das Kopfkissen dient nicht nur als einfache Kopfablage: Es soll Kopf und Nacken ausreichend abstützen, um Wirbel und Muskulatur zu entlasten. Damit leistet das Kissen einen wesentlichen Beitrag zum erholsamen Schlaf. Erreicht wird das, indem die Lücke zwischen Kopf und Matratze, die je nach Schlafposition und von Mensch zu Mensch variiert, vom Kopfkissen ausgefüllt wird. Ob Rücken-, Bauch- oder Seitenschlaf, für jeden Schlaftyp werden verschiedene Kissen angepriesen. Die meisten Kissen sollen sich dann nur für diese eine Schlafposition eignen. Die Schlafposition bestimmt jedoch meist nur das Einschlafen. Wir drehen uns während der Nacht zahlreiche Male vom Rücken auf die Seite und zurück. Vorteilhaft sind daher Kissen, die unterschiedliche Schlafpositionen unterstützen.
Kissen für das Schlafen auf der Seite
Mehr als die Hälfte aller Menschen bevorzugt die Seitenlage. Daher ist das Angebot an Seitenschläferkissen besonders groß. In der Seitenlage ist für einen entspannten Schlaf entscheidend, dass die Wirbelsäule eine durchgängige, gerade Linie ergibt. Um das zu gewährleisten, wird neben einer ergonomisch guten Matratze ein Kissen benötigt, das den Kopf gut abstützt. Die Schulter darf nicht auf dem Kissen aufliegen und so am Einsinken in die Matratze gehindert werden. Das schmalere Komfortkissen eignet sich für Seitenschläfer besser als das große Standardkissen. Die Schulter sinkt in eine weiche Matratze tiefer ein als in eine feste, demzufolge sollte das Kissen bei Verwendung einer weichen Matratze etwas flacher ausfallen.
Unter dem Begriff Seitenschläferkissen finden sich auch Kissen in besonderen Größen und Formen. Sie dienen neben der Unterstützung von Kopf und Nacken weiteren in Seitenlage beanspruchten Regionen: dem Hüft- und Kniebereich. Das Kniekissen etwa wird in Seitenlage dazu genutzt, die Hüfte zu entlasten und Knie und Oberschenkel zu entspannen. Lange schmale Seitenschläferkissen in 7-, U- oder C-Form übernehmen diese Stützfunktion am ganzen Körper. Die schlafende Person umarmt diese Kissen und legt sie sich zwischen die Beine. Die Haltung der Wirbelsäule wird unterstützt und ein Abgleiten der Schlaflage hin zur Bauchposition verhindert.
Kissen für die Rückenlage
Jeder fünfte Mensch schläft bevorzugt auf dem Rücken. Die Vorteile der Rückenlage sind, dass Muskulatur, Bänder und Faszien entspannt gestreckt werden. Die Wahl des Kissens für diese Schlaflage gestaltet sich relativ einfach. Um die natürliche S-Form der Wirbelsäule zu unterstützen, reicht in den meisten Fällen ein flaches Kopfkissen aus.
Kopfkissen für das Schlafen in Bauchlage
In der Bauchlage schlafen die wenigsten Menschen. Vom Schlafen auf dem Bauch wird oft abgeraten, da die Nackenwirbel eine stark verdrehte Position einnehmen. Darüber hinaus kann die Bauchlage die Atmung einschränken. Ist das Kissen zu hoch, werden die Halswirbel überstreckt und es drohen Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich. Den Nutzen von im Handel angebotenen speziellen Bauchschläferkissen halten Fachleute für fragwürdig. Hilfreich für die Bauchlage ist es, eine flache und weiche Unterlage zu verwenden, oder ganz auf ein Kopfkissen zu verzichten.
Für jeden Kopf die richtige Füllung
Füllmaterialien für Kopfkissen haben hauptsächlich Einfluss auf das Liegegefühl. Grundsätzliche Anforderungen an Schlafkissen wie Atmungsaktivität und Stützkraft erfüllen die meisten synthetischen und natürlichen Kissenfüllungen gleichermaßen. Viscoschaum- und Schaumstoffkissen bieten Vorteile in puncto Haltbarkeit, Anpassungsfähigkeit und Hygiene. Letzteres ist besonders für Menschen mit Allergie von Bedeutung. Die Möglichkeit, die Höhe des Kopfkissens durch Entnahme oder Zugabe von Füllmaterial zu verändern, hilft, den Stützbedarf richtig einzustellen. Dabei ist es unerheblich, ob im Kissen Viscoschaum, Latex oder Kunstfasern stecken.
Kopfkissenpflege
Morgendliches Aufschütteln der Kissen und regelmäßiges Waschen der Kopfkissenbezüge sorgen für ein sauberes und angenehmes Schlafklima – mehr braucht es in der Regel nicht. Die Füllung der meisten Kopfkissen lässt sich in der Regel nicht waschen. Kissen, die für eine Reinigung in der Waschmaschine geeignet sind, leiden durch das Waschen und durch das Schleudern häufig an Stützkraftverlust oder trocknen nur langsam, was im schlimmsten Fall zu Schimmel führen kann.